Rehkitz-Rettung per Drohneneinsatz

Erstellt von Jennifer Hardebusch | |   Alumni

Wie das Studium der Elektrotechnik auch außerhalb des Berufs sinnstiftend Einsatz findet, erzählt uns ETIT-Alumnus Michael Goll, der sich bei der Rehkitz-Rettung engagiert.

Bereits lange vor seiner 2015 abgeschlossenen Promotion im Bereich Softwaretechnik engagierte er sich beim Deutschen Roten Kreuz und schätze die weitreichenden Erfahrungen, die ein Ehrenamt bietet; sei es im Bereich Rettungsdienst, Erste-Hilfe-Ausbildung oder Großschadenseinsätzen.

Die Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an unserer Fakultät schulte seine didaktischen Fähigkeiten, die er bis heute für die Erste-Hilfe-Ausbildung einsetzen kann. Das eigenständige und strukturierte Arbeiten, das er während seiner Promotion erlernt hat, ermöglichte es ihm sich neben seiner Tätigkeit als Software-Architekt mit seinem Hobby, dem Drohnenfliegen, selbstständig zu machen.

Der Wunsch, sich bei der Rehkitz-Rettung einzusetzen, brachte ihn zum Drohnenfliegen

„Rehkitze werden im Frühsommer (Ende April bis Ende Juni) von ihren Müttern im hohen Gras zurückgelassen, während diese im Wald auf Nahrungssuche gehen. Die Kleinen haben in ihren ersten Lebenswochen noch keinen Fluchtinstinkt und kommen so durch das von den Landwirten eingesetzte Mähwerk zu Tode.“, erklärt er.

Tierrettung mithilfe moderner Technik und Fingerspitzengefühl

Die Rehkitzrettung beginnt morgens gegen 5:00 Uhr, da zu dieser Zeit der Boden noch kühl ist und die kleinen Körper der Rehkitze gut mit einer Wärmebildkamera erfasst werden können. Als Ausrüstung werden neben den Drohnen, die mehrere Tausend Euro wert sind und in etwa 50 m Höhe aufsteigen, auch Auffangboxen, Funkgeräte usw. benötigt. Je nach Lage können in einer Stunde mehrere Hektar Feldfläche abgesucht werden. Die aufgefundenen Kitze werden mit Handschuhen und viel frischem Gras am Wiesenrand in Boxen abgelegt, damit sie keinen menschlichen Geruch annehmen. Die Landwirte können anschließend gefahrlos mähen, bevor die Kitze wieder freigelassen werden.

Unterstützung wird jederzeit gesucht

Wer bei der Rehkitzrettung praktisch, zum Beispiel als Flieger einer Wärmebilddrohne, oder finanziell unterstützen möchte, kann sich an Vereine in der eigenen Umgebung wenden. Es werden immer Personen gesucht, die beim Einsammeln der Kitze helfen.

Für Radevormwald ist beispielsweise die „Rader Kitzrettung“ (www.rader-kitzrettung.de) die erste Anlaufstelle.

Auf der Seite von Kitzrettung-Hilfe (www.kitzrettung-hilfe.de) werden Kitzrettungs-Organisationen  und Einzelpersonen, die ihre Wärmebilddrohne für die Rehkitzrettung bereitstellen, gelistet.

Michael Goll steht zudem auch als direkter Ansprechpartner zur Verfügung: (www.bergischkopter.de).

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