Programmieren für einen guten Zweck

Erstellt von Lara Kris­tin Zei­tel | |   Aktuelle Meldungen

Stu­die­ren­de der RUB ent­wi­ckeln eine neue Da­ten­bank für die Bun­des­ver­ei­ni­gung Kul­tu­rel­le Teil­ha­be.

Deniz Weiß­brodt (r.) ge­hört zu den Stu­die­ren­den, die die neue Da­ten­bank pro­gram­mie­ren. „Ich finde es klas­se, dass ich schon im Stu­di­um etwas Sinn­vol­les be­wir­ken kann“, sagt sie. Matt­hi­as Hess von der BVKT, Volker Meier von der Firma Hor­sch­ler Kom­mu­ni­ka­ti­on und Pier­re Mayr von Sight Deutsch­land (v.l.n.r.) sind au­ßer­dem Teil des Pro­jek­tes und stär­ken den Stu­die­ren­den den Rü­cken. „Wir haben es hier mit einer klas­si­schen Win-Win-Si­tua­ti­on zu tun“, er­klärt auch Dr. Chris­toph Baer vom RUB-Lehr­stuhl für Elek­tro­ni­sche Schal­tungs­tech­nik, der das Pro­jekt mit ins Leben ge­ru­fen hat. „Die Stu­die­ren­den be­kom­men Credit Points, und die Bun­des­ver­ei­ni­gung Kul­tu­rel­le Teil­ha­be er­hält eine neue Da­ten­bank.“

Kos­ten­frei­en Zu­gang zu kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tun­gen

Doch dies wird in ei­ni­gen Mo­na­ten das Ende der Ge­schich­te sein. Sie be­ginnt bei der er­wähn­ten Bun­des­ver­ei­ni­gung Kul­tu­rel­le Teil­ha­be (BVKT), einem bun­des­wei­ten Zu­sam­men­schluss von Non-Pro­fit-Or­ga­ni­sa­tio­nen. Die BVKT möch­te Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, die nur über ein ge­rin­ges Ein­kom­men ver­fü­gen, den kos­ten­frei­en Zu­gang zu kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tun­gen er­mög­li­chen. Zahl­rei­che Ver­an­stal­ter stel­len zu die­sem Zweck nicht ver­kauf­te Ti­ckets für Thea­ter, Kon­zer­te, Le­sun­gen und so wei­ter zur Ver­fü­gung.

Um die Ti­ckets zu ver­tei­len, nutzt die BVKT eine on­line-ge­stütz­te Da­ten­bank. Mit deren Hilfe kön­nen kos­ten­freie Kar­ten pass­ge­nau und ge­recht ver­mit­telt wer­den. „Diese Da­ten­bank be­zie­hungs­wei­se die da­zu­ge­hö­ri­ge Soft­ware ent­spricht al­ler­dings nicht mehr den An­for­de­run­gen der ein­zel­nen In­itia­ti­ven, und sie ba­siert auf einer ver­al­te­ten Tech­nik“, be­schreibt Bri­git­ta Blö­me­ke, Vor­stand von Kul­tur-Pott-Ruhr und Be­trei­be­rin der be­ste­hen­den Da­ten­bank, die Aus­gangs­si­tua­ti­on. Die Ent­wick­lung einer neuen Soft­ware durch ein pro­fes­sio­nel­les Un­ter­neh­men wäre teuer und würde die fi­nan­zi­el­len Mit­tel der BVKT über­stei­gen.

An die­ser Stel­le taucht Chris­toph Baer in der Ge­schich­te auf und die von ihm mit­ge­grün­de­te In­itia­ti­ve Sight Deutsch­land. Sight steht für Spe­cial In­te­rest Group on Hu­ma­ni­ta­ri­an Tech­no­lo­gy. Haupt­ziel der hier zu­sam­men­ge­schlos­se­nen jun­gen In­ge­nieu­re ist es, hu­ma­ni­tä­re Hilfe zu leis­ten, die tech­nisch ge­prägt und nach­hal­tig ist. Bis­lang half Sight in ers­ter Linie im Aus­land, doch es stand von vorn­her­ein fest, dass auch im In­land ge­hol­fen wird. Nun ist es so weit.

Zu­fäl­lig un­ter­stützt mit Ni­klas Jan­neck ein bei Sight ak­ti­ver Stu­dent seit ei­ni­ger Zeit Kul­tur-Pott-Ruhr in IT Fra­gen. Er ver­mit­tel­te den Kon­takt. Kurz dar­auf be­schlos­sen Sight Deutsch­land, Kul­tur-Pott-Ruhr und BVKT, die neue Da­ten­bank zum Teil von an­ge­hen­den In­ge­nieu­ren ent­wi­ckeln zu las­sen. Die in­ter­es­sier­ten Stu­die­ren­de nah­men An­fang Sep­tem­ber an einem Work­shop an der RUB teil.

Hier dis­ku­tier­ten sie zu­nächst über die Aus­rich­tung und die Fea­tures der neuen Da­ten­bank. An­schlie­ßend wur­den sie von der eben­falls be­tei­lig­ten Firma Hor­sch­ler Kom­mu­ni­ka­ti­on fit ge­macht für die zu ver­wen­den­den Pro­gram­mier­spra­chen. Am Ende des Work­shops wur­den Teil­kom­po­nen­ten der Da­ten­bank an die Stu­die­ren­den ver­teilt, die sie nun in Heim­ar­beit pro­gram­mie­ren sol­len: bis zum No­vem­ber 2019 mit einer Op­ti­on auf Ver­län­ge­rung.

Ge­lingt ihnen dies, be­kom­men die Stu­die­ren­den für das Win­ter­se­mes­ter 2019/2020 Credit Points für ihr Stu­di­um gut­ge­schrie­ben – und die BVKT kann spä­tes­tens Ende 2020, nach­dem die Ein­zel­kom­po­nen­ten zu­sam­men­ge­fügt wur­den, eine neue Da­ten­bank in Be­trieb neh­men. Wie ge­sagt: eine klas­si­sche Win-Win-Si­tua­ti­on.

„Soll­te die Da­ten­bank wie ge­wünscht funk­tio­nie­ren, haben wir be­reits wei­te­re An­fra­gen aus dem In- und Aus­land und wer­den ver­su­chen, das Kon­zept der kos­ten­frei­en Ti­cket­ver­mitt­lung wei­ter zu ver­brei­ten“, stellt Chris­toph Baer in Aus­sicht.

Mehr zu den Ko­ope­ra­ti­ons­part­nern und zum Pro­jekt gibt es auf der RUB-News-Sei­te unter https://​news.​rub.​de/​studium/​2019-09-05-humanitaeres-projekt-programmieren-fuer-einen-guten-zweck. (Foto: RUB/Zei­tel)

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