International SIGHT Workshop and Ideation Camp on Technical Support on Refugee Crisis

Erstellt von Lara Kris­tin Zei­tel | |   Aktuelle Meldungen

Die ak­tu­el­len Flücht­lings­kri­sen in Eu­ro­pa und Süd­ame­ri­ka ge­hö­ren zu den größ­ten Mi­gra­ti­ons­kri­sen des 21. Jahr­hun­derts.

Seit 2015 sind immer mehr Flücht­lin­ge über das Mit­tel­meer oder auf dem Land­weg durch Süd­ost­eu­ro­pa von an­de­ren Kon­ti­nen­ten in die EU ge­kom­men. In den letz­ten 10 Jah­ren haben die eu­ro­päi­schen Län­der somit mehr als fünf Mil­lio­nen Flücht­lin­ge auf­ge­nom­men. Eine wei­te­re Flücht­lings­kri­se herrscht zur Zeit in Süd­ame­ri­ka und be­trifft Ko­lum­bi­en und Bra­si­li­en, die Flücht­lin­ge aus Ve­ne­zue­la auf­neh­men. Nach An­ga­ben des ko­lum­bia­ni­schen Au­ßen­mi­nis­te­ri­ums sind in den letz­ten 10 Jah­ren mehr als 1 Mil­li­on Ve­ne­zue­la­ner aus ihrem Land ge­flo­hen, was zu ähn­li­chen ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen führ­te wie in Eu­ro­pa. Zu die­sem Thema fand vom 16. bis 18. Juli der In­ter­na­tio­nal SIGHT Work­shop and Idea­ti­on Camp on Tech­ni­cal Sup­port in Re­fu­gee Cri­ses in den Räu­men der Fa­kul­tät für Elek­tro­tech­nik der RUB statt, wel­cher von den SIGHT Grup­pen aus Deutsch­land, Ägyp­ten und Ko­lum­bi­en or­ga­ni­siert wurde.

Die Ver­an­stal­tung, brach­te junge In­ge­nieu­re aus ver­schie­de­nen Tei­len der Welt zu­sam­men, um über mög­li­che tech­ni­sche Hilfe zur Lin­de­rung von Not­fäl­len und zur Un­ter­stüt­zung von Flücht­lin­gen bei der Ein­ge­wöh­nung an das Leben in neuen Län­dern zu dis­ku­tie­ren. Die Teil­neh­mer der Ver­an­stal­tung konn­ten dar­über hin­aus an einem Wett­be­werb teil­neh­men, bei dem die beste Idee mit dem 2π-Labs-Award for Hu­ma­ni­ta­ri­an Tech­no­lo­gy aus­ge­zeich­net wurde.

Die Ver­an­stal­tung be­gann mit einer Ein­füh­rung von Dr. Chris­toph Baer, dem Vor­sit­zen­den der IEEE SIGHT Ger­ma­ny Sec­tion um den Rah­men für die Ver­an­stal­tung zu schaf­fen. Im An­schluss an Dr. Baer be­rich­te­te zu­nächst ein Flücht­ling aus dem Irak über ihre Er­fah­run­gen bei der Reise nach Deutsch­land und wel­che Her­aus­for­de­run­gen sie wäh­rend ihrer Reise und bei der An­kunft hatte. Die an­de­ren Red­ner waren:

  • Amit Wei­ner, der über das Is­raAid Pro­gramm "Do­mi­ni­can Shel­ter Pro­ject" be­rich­te­te.
  • Merle Me­dick vom Tech­ni­schen Hilfs­werk, die über "Mi­gra­ti­ons­be­zo­ge­nes Wis­sens­ma­nage­ment für den Ka­ta­stro­phen­schutz der Zu­kunft" sprach.
  • Da­ni­el Kehne und Sven See­berg von „Tür an Tür-Di­gi­tal­fa­brik“, die "In­te­gre­at" vor­stell­ten, eine App zur Er­leich­te­rung der Res­sour­cen für Flücht­lin­ge, die nach Eu­ro­pa kom­men und
  • Dr. Amy Lastu­ka vom “Cen­ter for Sustainable En­er­gy”aus San Diego zum Thema "See­king Asyl­um in the United Sta­tes ".

An den ein­lei­ten­den Keyno­tes nah­men über 70 Per­so­nen aus Deutsch­land, Ko­lum­bi­en, Frank­reich, Pa­les­ti­na, Is­ra­el, Groß­bri­ta­ni­en und den USA teil.

Am nächs­ten Tag fan­den zu­nächst wei­te­re Prä­sen­ta­tio­nen zu welt­wei­ten SIGHT Ak­ti­vi­tä­ten statt. Angélica Parra, Ver­tre­te­rin der SIGHT-Grup­pe aus Ko­lum­bi­en, be­rich­te­te über die ver­gan­ge­nen und ak­tu­el­len Pro­jek­te der süd­ame­ri­ka­ni­schen Grup­pe. Im An­schluß sprach Pro­fes­sor Vi­kass Mo­neb­hur­run über das Pro­jekt AC­TION (Agri­cul­tu­re, Cli­ma­te & Tech­no­lo­gy in In­di­an Ocean Net­work) zur Ent­wick­lung und Im­ple­men­tie­rung kos­ten­güns­ti­ger, so­lar­be­trie­be­ner Wet­ter­sta­tio­nen auf Mau­ri­ti­us und Re­uni­on Is­land zur Mi­kro­kli­ma­vor­her­sa­ge. Schließ­lich in­for­mier­te der IEEE SIGHT Glo­bal Chair Sam­path­ku­mar Veera­rag­ha­van über die Rolle von IEEE SIGHT im Be­reich der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung und wie Frei­wil­li­ge am Pro­gramm zur Ent­wick­lung und Be­reit­stel­lung in­no­va­ti­ver Lö­sun­gen teil­neh­men kön­nen.

Wäh­rend des Wett­be­werbs­teils der Ver­an­stal­tung wur­den 24 Stu­den­ten in in­ter­na­tio­na­le Teams ein­ge­teilt, um kon­zep­tio­nel­le tech­ni­sche Lö­sun­gen zu ent­wi­ckeln, die Flücht­lin­gen hel­fen, sich dem Leben in neuen Län­dern an­zu­pas­sen. Jedes Team hatte fünf Stun­den Zeit, um an einer Idee zu ar­bei­ten. Alle Teams prä­sen­tier­ten ihre Er­geb­nis­se dann in einer 5-mi­nü­ti­gen Kurz­prä­sen­ta­ti­on vor einer in­ter­na­tio­na­len Jury. Das Sie­ger­team Re­fu­ge­eks, be­ste­hend aus Husam Abu­ha­bib (Pa­les­ti­na), Maria Va­len­ti­na Ariza Gomez (Ko­lum­bi­en), John Fer­nan­do Var­gas Bui­tra­go (Ko­lum­bi­en) und Chris­ti­an Schweer (Deutsch­land), wurde mit ihrer Idee für einen vir­tu­el­len As­sis­ten­ten mit dem „2π-Labs-Award for Hu­ma­ni­ta­ri­an Tech­no­lo­gy“ aus­ge­zeich­net. Der vir­tu­el­le As­sis­tent ist in der Lage Flücht­lin­gen au­to­ma­tisch über Text­nach­rich­ten auf die wich­tigs­ten Fra­gen zu ant­wor­ten und mit allen nö­ti­gen In­for­ma­tio­nen zu ver­sor­gen. Das Kon­zept des vor­ge­stell­ten vir­tu­el­len As­sis­ten­ten be­ruht dabei auf einem Chat­bot der mit Hilfe von Goog­le’s „Dia­gflow“ auf In­for­ma­ti­ons­da­ten­ban­ken zu­greift und somit ak­tu­el­le In­for­ma­tio­nen und Hil­fe­stel­lun­gen geben kann.

Das vom Team Re­fu­ge­eks vor­ge­stell­te Kon­zept wird in der nahen Zu­kunft in einem IEEE SIGHT Pro­jek­t­an­trag mün­den, um den vir­tu­el­len As­sis­ten­ten zu rea­li­sie­ren und welt­weit zur Ver­fü­gung stel­len zu kön­nen.

Neben den tech­ni­schen As­pek­ten dien­te der Work­shop auch dazu Netz­wer­ke zu er­wei­tern und neue Kon­tak­te zu knüp­fen. Die Ver­an­stal­ter be­dan­ken sich für die Un­ter­stüt­zung aller Hel­fer und freu­en sich auf zu­künf­ti­ge Events. (Foto: RUB/Zei­tel)

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Ruhr-Universität Bochum
Fa­kul­tät für Elek­tro­tech­nik und In­for­ma­ti­ons­tech­nik
Uni­ver­si­täts­stra­ße 150
Post­fach ID 11
D-44801 Bo­chum

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