Die Windenergie gewinnt, als wichtige Stütze der Energiewende, somit stetig an Bedeutung. Als Folge steigen einerseits die Anforderungen der Netzbetreiber für den Netzanschluss, andererseits werden immer größere Anlagen und Anlagenzahlen in Windparks installiert. Insbesondere die Wechselwirkungen der Windenergieanlagen untereinander über aerodynamische und elektrische Kopplungen steigern die Systemkomplexität drastisch. Um die Funktionalität und zugleich eine hohe Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, wird eine optimale Planung immer wichtiger. Diese Optimierung hat sich das Team des Projektes „WindOptTool“ zur Aufgabe gemacht.
Gemeinsam mit der Firma Avasition, hat der Lehrstuhl „Energiesystemtechnik“ von Prof. Dr.-Ing. Constantinos Sourkounis in seinem Verbundprojekt über einen Zeitraum von 3 Jahren an der Entwicklung eines Expertensystems für die Analyse, Bewertung und Optimierung der Netzintegration von Windkraftanlagen gearbeitet. Am Mittwoch, 02. Oktober 2019, trafen sich alle Beteiligten sowie Vertreter aus Forschung und Industrie zu einem Abschluss-Workshop. Nach einer ersten Einleitung durch Lars Schnatbaum-Laumann (Stellvertretender Leiter der EnergieAgentur NRW), folgten verschiedene Fachvorträge von Katharina Günther (Lehrstuhl EneSys), Roman Bartelt (Geschäftsführer Avasition GmbH), Gesa Quistorf (Fraunhofer IWES) und Philipp Thomas (Fraunhofer IWES).
Nachmittags wurden im Workshop der praktische Einsatz und Anwendungsfälle für unterschiedliche Zwecke diskutiert. Für Hersteller und Zulieferer in der Windenergiebranche liegen das Zusammenspiel von Einzelkomponenten sowie netzseitige Wechselwirkungen im Fokus, während für Netzbetreiber das Verhalten von Einzelanlagen und Windparks im elektrischen Verbundnetz relevant ist.
Das Know-How des Expertensystems basiert auf modular aufgebauten Teilmodellen von Windenergieanlagen, sodass einzelne Komponenten für eine Optimierung problemlos ersetzt werden können. Um die simulationsbasierten Ergebnisse zu prüfen validieren, wurde ein Labor-Prüfstand errichtet, der das Verhalten realer Anlagen nachbildet.
(Foto: Lehrstuhl EneSys/Kipke)