Sowohl an Land, als auch auf See werden in Deutschland fortwährend neue und immer größere Windparks errichtet. Auch international gewinnt die Windenergie weiter an Bedeutung. Dennoch beschäftigt vor allem ein Thema: die mögliche Reduktion des CO2-Ausstoßes bei der elektrischen Energieversorgung und die Frage, inwiefern dies mithilfe der Windenergie umgesetzt werden kann. Neben dem dafür wichtigen Energieertrag von Windparks rücken auch die Kosten während des Betriebs und die Wartung zunehmend in den Mittelpunkt. Das Projekt „SmartWind“ soll den Betrieb und die Wartung von Windparks effizienter und zuverlässiger gestalten.
In einem internationalen Konsortium wird dazu ein KI-gestütztes „multi-kriterielles Entscheidungsunterstützungssystem“ entwickelt, das sämtliche relevanten Parameter und Messdaten innerhalb des Windparks bündelt und aufbereitet. Das Projektvorhaben wurde bereits mit dem Eurogia 2020-Label ausgezeichnet, welches innovative internationale Verbundvorhaben zur Reduktion des CO2-Ausstoßes unterstützt. Das deutsche Teilvorhaben des Projektes SmartWind mit dem Titel „Konzipierung und Realisierung KI-gestützter Windparkbetriebsführung und aktiver Nachlaufregelung“ wird zudem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Das internationale Konsortium unter der Leitung des KMU Enforma setzt sich insgesamt zusammen aus den ITC-Unternehmen Isotrol, Enforma und Netas, dem Winkparkbetreiber Zorlu Enerji sowie der RUB und Tecnalia als Partner aus dem Bereich Forschung und Entwicklung.
Prof. C. Sourkounis vom Lehrstuhl für Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik der Ruhr-Universität Bochum erklärt die Vorteile des Projektes: „In SmartWind können wir die Möglichkeiten von Algorithmen künstlicher Intelligenz zur Optimierung des Windparkmanagements ausschöpfen. Das Besondere an diesem Projekt ist dabei die enge Verknüpfung von Forschung und direkter Anwendung - so können wir die Ergebnisse aus der Theorie in unserem Labor und anschließend im Feld an einem Testwindpark des Partners Zorlu Enerji testen.“
Mithilfe moderner Algorithmen Künstlicher Intelligenz können außerdem anstehende Komponentenausfälle erkannt und dementsprechend reagiert werden. Zum Beispiel können die Betriebsweise, Wartungsintervalle und die Betriebsführung der Einzelanlagen angepasst oder abgestimmt werden. So können aerodynamische Wechselwirkungen durch den Nachlauf und elektrische Wechselwirkungen durch den gemeinsamen Netzanschluss verringert werden.
Mehr Infos zum Projekt "SmartWind" finden Sie auf der zugehörigen Website unter https://smart-wind.eu/.