Elektrotechnik ist cool und wichtig für eine nachhaltige Zukunft! – Oder doch nicht? Wie sehen das junge Menschen, die vor der Berufswahl stehen? Das war nur ein Thema auf der Fachtagung „Mikroelektronik-Forschung in Deutschland: von den Grundlagen zur Anwendung“.
Vertreter:innen aus Forschung und Industrie trafen Ende Februar in Dresden zusammen und tauschten sich über Forschung und Nachwuchsförderung in der Elektrotechnik im Rahmen einer Veranstaltung der Forschungslabore Mikroelektronik Deutschland aus.
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Es wurde zurück und nach vorn geblickt: In Vorträgen zu BMBF-geförderten ForMikro-Projekten, die gerade zu Ende gehen, oder Projekte des Förderprogramms ForMikro 2.0, die beginnen, wurden neue Ideen aus der Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft vorgestellt. Angesichts von Fachkräftemangel und sinkenden Studierendenzahlen bei gleichzeitig stark steigendem Bedarf in der Halbleiterindustrie in Deutschland beschäftigte die Teilnehmenden aber auch die Nachwuchsgewinnung für die Elektrotechnik. Neben Vorträgen und Diskussionsrunden gab es viel Gelegenheit Kontakte zu knüpfen, was rege genutzt wurde.
Der Bochumer Lehrstuhl für Mikrosystemtechnik war in Dresden stark vertreten: Zum Einstieg in die beiden Tage leitete Professor Martin Hoffmann einen Workshop zum GMM Fachausschuss Mikro-Nano-Integration. Der Workshop war auch Auftakt für die Erstellung eines Thesenpapiers zur 2D-Elektronik in Zusammenarbeit mit dem VDE.
Dr. Claudia Bock präsentierte das Projekt FlexTMDSense, in dem es um die Erforschung neuartiger, flexibler Sensorsysteme auf Basis zweidimensionaler Materialsysteme geht, und das Projekt UpFUSE zu passiven Mikrosensoren, an dem der Lehrstuhl beteiligt war, stellte ebenfalls seine Ergebnisse dar.
Zum Abschluss der Tagung gab es eine Panel-Diskussion unter dem Titel „Imageproblem Elektrotechnik bei Schüler:innen und Lösungskonzepte,“ in der Professor Hoffmann und RUB-Student Kai Hoeland mit weiteren Teilnehmer:innen diskutierten, wie mehr junge Menschen für ein Studium der Elektrotechnik gewonnen werden können. In der Diskussionsrunde wurden viele kreative Ansätze zusammengetragen. Als wichtiges Ergebnis zeigte sich, dass die Darstellung des Themas und die Ansprache der Zielgruppen auf die Veränderungen in der Gesellschaft Rücksicht nehmen müssen.
Professor Hoffmann zeigte sich sehr zufrieden mit der Tagung: „Die Fachtagung zeigte zum einen das große Interesse der Community und zum anderen wurde sie genutzt, um sich sowohl in Bezug auf die Forschung als auch in Bezug auf die öffentliche Darstellung auszutauschen und Ideen zu generieren. Die Fachtagung wird im nächsten Jahr in die nächste Runde gehen, um die Gespräche zu verstetigen.“
Die nächste Fachtagung Mikroelektronik wird im Februar/März 2025 voraussichtlich in Thüringen stattfinden.
Weitere Infos zum ForLab-Verbund und einen Rückblick zur Tagung gibt es hier:
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Die Fachtagung wird im Rahmen des BMBF-Projektes ForLab NataliE gefördert, das von der TU Dresden, der TU Ilmenau und der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt wird:
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