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Han­dys für Coro­na-Tra­cking-App ver­mes­sen

Erstellt von Lara Kris­tin Zei­tel | |   EST

Die ge­plan­te Coro­na-Tra­cking-App soll Nut­ze­rin­nen und Nut­zer war­nen, falls je­mand, dem sie in den ver­gan­ge­nen zwei Wo­chen nahe ge­kom­men sind, po­si­tiv auf das Sars-Cov-2-Vi­rus ge­tes­tet wird.

In diesem Fall kann sich die gewarnte Person in Quarantäne begeben und die Infektionskette frühzeitig unterbrechen. Voraussetzung dafür ist, dass die Smartphones aller User zuverlässig ihre jeweilige Entfernung voneinander messen. Um das zu bewerkstelligen, hat das Team rund um Dr. Christoph Baer vom Lehrstuhl für Elektronische Schaltungstechnik die Bluetooth-Signale der 70 zurzeit gebräuchlichsten Smartphones vermessen und stellt die Ergebnisse den App-Entwicklern zur Verfügung.

Unterschiede können zu enormen Fehlmessungen führen

„Das Problem bei der Entfernungsmessung über Bluetooth ist, dass unterschiedliche Handytypen unterschiedlich starke Bluetooth-Signale aussenden“, erklärt Baer. „Unberücksichtigt kann das zu enormen Fehlern von bis zu zehn Metern in der Distanzbestimmung führen. Wir bestimmen daher Korrekturfaktoren für jeden Handytyp, welche die Unterschiede im späteren Betrieb korrigieren.“ Die Stärke des Bluetooth-Signals hängt unter anderem von verwendeten Bauteilen wie Antennen ab. Die Hersteller, die über diese Information verfügen, geben sie allerdings nicht gerne preis.

Eigene App lässt Handys einander vermessen

Das grundlegende Modell zur Bestimmung der Korrekturfaktoren stammt von Prof. Dr. Hans-Jürgen Meckelburg, Honorarprofessor am Lehrstuhl für Elektronische Schaltungstechnik. Zusammen mit weiteren Kooperationspartnern wurde eine eigene App entwickelt, die die Bluetooth-Charakteristika misst. „Wir nutzen dafür Referenzhandys, die wir bis ins Detail kennen. Auf ihnen und 60 gängigen Smartphones haben wir die App installiert und lassen die Handys sich in drei Entfernungen gegenseitig vermessen“, erklärt Baer. Die gemessenen Daten, sowie eine Anleitung zur Durchführung der Charakterisierung stellen die RUB-Forscher allen App-Entwicklern und Wissenschaftlern öffentlich zur Verfügung. (Foto: RUB/Lehrstuhl für Elektronische Schaltungstechnik)

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